Folieren statt kaufen – der Weg zu deiner neuen Küche

Folieren statt kaufen – der Weg zu deiner neuen Küche

Folie entfernen – ohne Probleme? Du liest Folieren statt kaufen – der Weg zu deiner neuen Küche 7 Minuten

Vielleicht kennst du das auch: du bist umgezogen und hast die vorhandene Küche übernommen – oder übernehmen müssen. Dumm nur, wenn die Küche schon bei fünf anderen Vormieter:innen im Einsatz war. Oft sieht sie auch dementsprechend aus. Was also tun? Eine neue Küche kaufen? Nicht unbedingt. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Alternative zum Neukauf.

 

Auf ins Küchenstudio

Der wichtigste Bestandteil einer Küche sind die Küchenmöbel – also die Schränke, Unterschränke und/oder Hängeschränke. In ihnen werden nicht nur die Elektrogeräte installiert. Viele Male am Tag werden die Schranktüren und Schubladen geöffnet und wieder verschlossen – und das über Jahre hinweg.

Wie lange eine Küche haltbar ist, hängt von vielen Faktoren ab. Zudem kann man die Frage nicht auf die gesamte Küche beziehen, sondern muss für eine genaue Aussage auf die einzelnen Komponenten eingehen. Schließlich besteht eine Küche aus der Summe ihrer Teile, wie zum Beispiel:

  1. Elektrogeräte
  2. Fronten der Küche
  3. Arbeitsplatte
  4. Armatur und Spüle
  5. Rückwandpanel
  6. Küchenmöbel
  7. Licht
  8. Scharniere und Dämpfungssysteme

Hochwertige Küchenmöbel können eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren haben, bei guter Pflege sogar noch länger, ohne dass die Türen quietschen, sich das Material ablöst oder die Türen aus der Halterung hängen. Das ist doch eine gute Nachricht, oder?

Aber was tun, wenn die Küchenmöbel zwar noch intakt, die Fronten aber schon sehr angegriffen sind? Oder Eiche rustikal einfach nicht dein Ding ist? Muss es dann unbedingt eine komplett neue Küche sein? Das wird nicht nur sehr aufwändig, zeitintensiv und vor allem kostspielig. Besonders nachhaltig ist es auch nicht. Alternativ zum Kauf einer neuen Küche kannst du den vorhandenen Schränken und Türen auch einfach einen neuen Look verpassen.

 

Streichen oder Folieren?

Ist der Unterschied zwischen den beiden Arbeitsmethoden wirklich so gravierend? Ja, dass finden wir schon. Eine Küche zu renovieren kann in einen ziemlichen Arbeitsaufwand ausarten. Gerade beim Streichen/Lackieren sollten Teile der Küche, des Bodens oder der Heizung zunächst vernünftig abgeklebt werden. Im Anschluss musst du die zu streichenden Oberflächen gründlich von Schmutz und Fetten reinigen. Nur so haftet die Farbe später – schließlich möchtest du ja ein langfristig schönes Ergebnis erzielen. Nach dem Schleifen müssen die Flächen grundiert werden. Hier ist es wichtig, dass du die Trockenzeit beachtest. Abschließend trägst du den Lack deiner Wahl auf, je nach Material auch 2-3 mal, so dass du eine deckende Schicht erzielst.

Alternativ zum Streichen können wir das Folieren empfehlen. Gerade bei glatten Oberflächen eignet sich diese Technik hervorragend. Du hast die Wahl zwischen vielen verschiedenen Oberflächenstrukturen. Egal ob Holzmaserung, Leder oder Steinoptik – der Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt. Achte beim Kauf einer Folie unbedingt auf gute Qualität. Folgende Kriterien sollten bei deiner Kaufentscheidung wichtig sein:

  • wasserfest
  • abwischbar
  • feuerfest
  • stoßfest

Neben der unkomplizierten Umsetzung gibt es noch weitere Vorteile dieser Methode: deine Küche bleibt sauber! Es ist nicht nötig, eine Farbe anmischen zu lassen, du musst nichts Abkleben, hast keine dreckigen Farbrollen oder musst dich am Ende ärgern, wenn die Farbe nicht hundert Prozent korrekt aufgetragen wurde. Jede Menge guter Gründe, oder?

 

Ran ans Werk!

Viele Menschen trauen sich nicht so recht an das Folieren. Die Angst, größere Flächen zu bekleben, ist groß, doch völlig unbegründet. Schließlich gilt auch hier: einfach loslegen und üben. Grundsätzlich gilt: suche dir eine helfende Person. Zu zweit lassen sich gerade großformatige Folien besser händeln. So zieht eine Person die Folie ab, während die andere mit einer Rakel die Folie blasenfrei auf das Möbelstück anbringt.

Doch bevor es losgeht heißt es zunächst, die zu beklebenden Flächen auszumessen. Zum einen hast du einen besseren Überblick darüber, wieviel Meter du bestellen musst. Zum anderen kannst du die einzelnen Stücke im Voraus für die entsprechenden Türen und/oder Schränke auf die benötigte Größe schneiden. Achtung: Plane stets einen Überstand von ca. 5 cm bei der Folie ein.

Im nächsten Schritt solltest du die Schranktüren inklusive Befestigungen, Scharniere und Griffe von den Korpussen demontieren. Achte darauf, dass du markierst, welche Teile zu welcher Schranktüre gehören bzw. zu welchem Korpus. So sparst du dir am Ende langwierige Suchereien. Alternativ kannst du dich auch von Schrank zu Schrank vorarbeiten. Das hat den Vorteil, dass du zwischendurch auch mal ein, zwei, drei Tage pausieren kannst und die demontierten Teile nicht alle in deiner Küche herumstehen.

Alles entfernt und abgebaut? Wunderbar, dann schaue dir die zu beklebenden Flächen genauer an. Kleine Kratzer sind kein Problem, tiefe Kerben allerdings müssen mit Spachtelmasse aufgefüllt werden, während poröse Oberflächen versiegelt werden sollten. Eine sorgfältige Vorarbeit sorgt hier am Ende für eine glatte und ebene folierte Fläche. Bist du damit fertig, solltest du alle Flächen, die du bekleben möchtest, gründlich von Schmutz und Fetten reinigen (siehe im Abschnitt „Streichen oder Folieren“).

Da die Folie später ca. 5 cm auf die Innenfläche der Schranktür/des Korpus umgeschlagen wird, raten wir dir, auch die Innenflächen vernünftig zu reinigen, um die Haltbarkeit der Folie zu gewährleisten.

Im Anschluss an die Reinigung kann es losgehen. Lege die Folie mittig auf die Schranktür. Mit einer Rakel streichst du die Folie sorgfältig fest. Achtung: streiche immer von der Mitte nach außen! So ist die Gefahr geringer, dass sich Luftblasen bilden. Du kannst die Folie auch mal ein Stück anheben und noch einmal anrakeln. Das sollte allerdings nicht zu oft passieren, da sonst die Klebekraft der Folie verloren geht. Nimm dir für diese Arbeit die nötige Ruhe und Zeit – so erhältst du auch ein befriedigendes Ergebnis. Tipp: Um die Folie an den Kanten ordentlich umschlagen zu können, erwärme die Folie mit einem Fön. So lässt sie sich besser in Form biegen. Sollten doch noch Blasen zu erkennen sein, steche diese mit einer dünnen Nadel vorsichtig auf. Im Anschluss erhitze die Stelle mit dem Fön und drücke die Folie wieder an.

Im letzten Schritt entferne die Folie dort, wo im Anschluss die Scharniere und Griffe angebracht werden. Dies funktioniert am besten mit einem scharfen Skalpell. Alternativ kannst du mit einem Bohraufsatz die Löcher für die Griffe und Scharniere einstechen. Ist das erledigt, können die fehlenden Zubehörteile wieder montiert und die Schranktüren eingehangen werden.

Voilà! Deine alte Küche erstrahlt in neuem Glanz.

 

Du kannst natürlich auch andere Möbel folieren – hier sind dir keine Grenzen gesetzt.

 

Fazit

Folien sind nicht nur eine praktische Alternative zum Streichen. Sie sind individuell einsetzbar und können deiner vorhandenen Küche – und vielen anderen Möbelstücken – immer wieder einen neuen Look verpassen. Somit sparst du nicht nur bares Geld, sondern schonst auch die Umwelt. Im Zuge der wachsenden Klima- und Umweltbelastungen kannst du durch den Verzicht einer neuen Küche jede Menge Ressourcen sparen. Marmor, Stein, Beton oder Holz – alles Materialien, für die die Umwelt beim Abbau belastet und zerstört wird. Natürlich werden auch Folien hergestellt und verursachen Müll, belasten die Umwelt allerdings deutlich weniger als die Wahl einer neuen (und Entsorgung der alten) Küche. Du findest die Idee interessant? Dann schau‘ dich in unserem Sortiment doch einfach mal um.

Quellen

https://kuechen-graf.de/infos-zum-kuechenkauf/lebensdauer-kueche
https://www.decofilms.de/ratgeber/kueche-folieren.html
https://www.velken.de/magazin/kuechenfronten-folieren