Die 5 wichtigsten Hilfsmittel für die Autofolierung

Die 5 wichtigsten Hilfsmittel für die Autofolierung

Taxifarben und deren Geschichte Du liest Die 5 wichtigsten Hilfsmittel für die Autofolierung 6 Minuten Weiter Autowäsche – wie geht’s richtig?

Du planst, dein Auto eigenhändig zu folieren und bist ganz neu in diesem Business? Super! Bei der Autofolierung kannst du deine Kreativität ausleben und abseits von weißen, schwarzen und grauen Autos in die Farbtöpfe greifen. Doch wie fängt man eigentlich an? Was benötigst du für deine erste Folierung? Gute Frage, die Antwort erfährst du in diesem Beitrag.

Um am Ende einer Folierung begeistert auf dein Werk schauen zu können benötigst du einige wichtige Hilfsmittel.

 

1. Skalpell

Bei der Autofolierung ist exaktes arbeiten und die Liebe zum Detail eine wichtige Voraussetzung für ein zufriedenstellendes Endergebnis. Ein Skalpell ist ein unentbehrliches Werkzeug für die Folienarbeit. Die scharfe Klinge schneidet präzise durch die Folie und hinterlässt einen sauberen Schnitt. Der Vorteil gegenüber eines herkömmlichen Cuttermessers: die Klinge eines Skalpellmessers ist dünner, spitzer und schärfer. So kannst du noch präziser an den Kanten entlang schneiden.

Ein Skalpell besteht aus Edelstahl und ist damit stabiler als die üblichen Cutter mit Plastikgriff. Ein strukturierter Griff am Skalpell verhindert das Abrutschen deiner Finger und gibt dir so mehr Sicherheit. Bei beiden Messern kannst du ohne Probleme die Klinge wechseln.

 

2. Heißluftgebläse

Eine Folie ohne Blasen und Dellen auf ein Auto zu bringen ist gar nicht so einfach. Große Folienabschnitte wie für die Motorhaube oder das Dach sorgen schnell für Verzweiflung, gerade wenn die Folie durch ihre hohe Anfangshaftung schnell am Untergrund klebt und sich nicht gut abziehen lässt. Solltest du gerade mit deinem ersten Projekt starten und möchtest dich im Bereich Car Wrapping erstmal ausprobieren, reicht für den Anfang sicher ein normaler Haartrockner aus.

Durch die Wärme werden die Folien weich und lassen sich besser verformen. So ist gerade das Bekleben an Ecken, Kanten und Rundungen deutlich einfacher. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Wärme verhindert die Bildung von Luftkammern. Dadurch schmiegt sich die Folie besser an den Untergrund und lässt sich deutlich besser anrakeln. Beim sogenannten Tempern (gezieltes Erhitzen über einen längeren Zeitraum) werden im Anschluss die Folienränder aus kurzer Distanz erwärmt und verhindern so ein späteres Ablösen oder das Zusammenziehen der Folie.

Solltest du öfter mit Folie arbeiten ist die Investition in einen professionellen Heißluftföhn sicher sinnvoll. Diese Geräte sind deutlich leistungsstärker als ein üblicher Alltagsfön (bis zu 2.200 Watt) und erreichen eine Temperatur zwischen 80-630°C.

Beachte: Auch zum Ablösen und Entfernen der Autofolie ist der Heißluftföhn ein wichtiges Hilfsmittel. Vor dem Abziehen muss die Oberfläche erhitzt werden – im Anschluss kannst du die noch warme Folie von Hand abziehen. So verbleiben weniger Kleberückstände auf deiner Oberfläche.

 

3. Applikationsflüssigkeit

Folie klebt –  manchmal einfach zu schnell und nicht an den Stellen, an denen du vielleicht möchtest. Gerade für größere Flächen empfehlen wir dir eine Feuchtverklebung. Um die Folie nach der Montage ohne Probleme noch bewegen oder ablösen zu können wird eine Wasserschicht zwischen Untergrund und Folie benötigt. Diese kannst du entweder selber herstellen (1 Liter Wasser plus 3 Tropfen Spülmittel) oder käuflich erwerben.

Im Anschluss benetzt du die zu beklebende Oberfläche vollständig mit der Appliktionsflüssigkeit und positionierst die Folie. Mit einer Rakel drückst du diese in überlappenden Strichen an die Oberfläche.

 

4. Selbstklebendes Tape

Um scharfe und präzise Schnittkanten erstellen zu können, wie zum Beispiel entlang einer Zierleistenkante, ist der Einsatz eines Tapes unerlässlich. FineLine Tapes werden an der Schnittkante unter die Folie geklebt. Damit sie richtig haften, muss die Oberfläche sauber und frei von Schmutz, Staub, Wasser oder Öl sein. Da das Tape verhindert, dass die Klinge die Karosserie berührt, kannst du mit einem Skalpell auf dem Tape entlang schneiden, ohne den Lack des Autos zu beschädigen. Im Anschluss lässt sich das Tape ohne Rückstände wieder entfernen.

Knifeless Tapes arbeiten nach einem anderen Prinzip. Wie der Name schon sagt, benötigst du für dieses Tape kein Messer. Das Knifeless Tape wird auf die Schnittlinie deines Untergrunds gelegt und die Folie darüber geklebt. Wichtig ist hier, dass die Folie ohne Lufteinschlüsse fest auf dem Tape anliegt. Im Anschluss wird der Faden im Knifeless Tape mit einem kräftigen Ruck freigelegt. Durch das gleichmäßige Ziehen des Fadens wird die Folie geschnitten. Nach dem Schneiden kannst du die Überreste des Tapes und der Folie entfernen.

 

5. Rakel

Du fragst dich: wie bekomme ich ein Stück Folie gleichmäßig und blasenfrei auf mein Auto, ohne das es später aussieht wie ein löchriger Schweizer Käse? Damit dieses Problem erst gar nicht auftritt empfehlen wir dir die Anschaffung einer Rakel. Mithilfe einer Rakel wird der Druck auf die Folie gleichmäßig verteilt und sorgt für eine optimale Haftung. Eine Rakel ist leicht zu bedienen und verhindert beim Andrücken Kratzer oder Risse.

Rakel gibt es in verschiedenen Formen und Härtegraden. So gibt es Kunststoffrakel mit geraden oder abgerundeten Kanten, oder Rakel mit Filzbezug. Dieser Microfaser Filz schützt die Folie vor unschönen Kratzern und erhöht die Gleitfähigkeit. Gerade bei glänzenden, schwarzen Folien eine sinnvolle Investition. Übrigens: es gibt auch Rakel, bei denen du die Filzkante wechseln kannst. Somit musst du nicht jedes Mal eine neue Rakel kaufen. Das spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt.

 

Fazit

Unsere Auflistung kann natürlich beliebig erweitert werden – es gibt sicher noch viele Hilfsmittel, die dich bei der Folierung deines Autos unterstützen können. Doch diese fünf Dinge auf unserer Liste sehen wir als absolut Notwendig für deine Arbeit. Beachte: um ein gutes Ergebnis erzielen zu können ist die Vorarbeit immens wichtig. Der Untergrund muss sauber, trocken und glatt sein. Direkt vor der Applikation ist es sinnvoll, die zu beklebenden Flächen an deinem Auto mit einem Tuch und dem entsprechenden Reinigungsmittel abzuwischen. Dann hält die Folie vernünftig und du hast viel Freude an deinem „neuen“ Auto.

Quellen

https://www.moebelfolien.com/rakel/

https://www.folienshop.cc/shpSR.php?p1=270

https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/reparatur-pflege-wartung/pflege/auto-folieren/

https://www.groener.de/werkzeug/Foehn-und-Temperaturmessung

https://www.leister.com/de/Solutions/Applications/Vehicle-Wrapping

Foto von Allie Feeley: https://www.pexels.com/de-de/foto/strasse-sommer-auto-fahrzeug-16864028/