Hellgelb, Cremeweiß, Beige oder Hellelfenbein – technischer Farbcode: RAL 1015 … das ist die verbreitete Taxifarbe in Deutschland. Werfen wir zunächst einen Blick auf die Geschichte dahinter. Deutsche Taxis waren nämlich nicht immer beige. Zuvor waren sie schwarz. Schauen wir uns die Hintergründe für das Aufleben der hellgelben Taxifarbe mal etwas genauer an.
Was waren die Gründe für den Farbwechsel?
Die Sonderfarbe „Hellelfenbein“ trägt zur einfachen Erkennung von Taxis bei. Da sich kaum jemand privat für diese Farbe entscheidet, ist es ein nahezu eindeutiges Erkennungsmerkmal. Aber nicht nur die Taxifarbe ist per Farbcode genormt, auch das Schild auf dem Dach mit der Aufschrift „Taxi“ ist im Design und seiner Größe standardisiert. Somit erzielt das gesamte Erscheinungsbild einen Wiedererkennungseffekt und wird auch schon von kleinen Kindern erkannt.
Kennst Du die Bedeutung, wenn das Taxischild auf dem Dach rot leuchtet?
Leuchtet ein Taxischild mal rot auf, dann ist es ein stiller Alarm, den der Taxifahrer ausgelöst hat. Es bedeutet, dass sich der Fahrer in einer Notlage wie einem Überfall befindet. Wenn Du also ein Taxischild rot leuchten siehst, verständige bitte umgehend die Polizei.
So … nun aber wirklich zu den Gründen für die heute verbreitete Taxifarbe.
Der damalige Verkehrsminister, Georg Leber von der SPD, setzte im Jahr 1971 die neue Taxifarbe durch. Seine Gründe: die gute Wahrnehmung der Farbe, welche zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr führen sollte. Auch in der Nacht bzw. Dunkelheit sei die helle Farbe verhältnismäßig gut sichtbar. Zudem wurde es damals in schwarzen Taxis sehr heiß im Sommer, denn in den Autos gab es noch keine Klimaanlagen.
Und last but not least … kleinere Verschmutzungen – so seine Argumentation – seien auf Beige besser getarnt, somit haben Taxis ein gepflegtes Erscheinungsbild.
Die Farbe Hellelfenbein ist nicht überall vorgeschrieben, einige Bundesländer lassen die Farbwahl auch frei.
Folierung oder Lackierung?
Beide Möglichkeiten stehen zur Verfügung. Allerdings ist eine Folierung meist kostengünstiger und innerhalb eines Tages erledigt. Die zügige Handhabe ist auch deshalb möglich, da es nach dem Folieren keiner Trocknungszeit bedarf. Der große Vorteil der Folierung: Nach „Ableben“ des Taxidaseins (manche Taxis werden nur ein paar Jahre gefahren und dann als Gebrauchtwagen weiterverkauft) kann die Autofolie entfernt werden und der unbeschadete Originallack kommt zum Vorschein. So kann das ehemalige Taxi einen vergleichsweise höheren Wiederverkaufswert erzielen.
Trotzdem wird das Thema „Standardfarbe“ kontrovers diskutiert. Auch das Anbringen einer Folierung und das spätere Entfernen kostet Geld. Das Anbringen des Taxischildes auf dem Dach sei genug … Wie denkst Du darüber? Findest Du eine standardisierte Farbe gut, oder bist Du der Meinung, dass es jedes Taxiunternehmen selbst entscheiden sollte?
Noch mehr interessante Informationen zum Thema Folieren vs. Lackieren erhältst Du in diesem Beitrag.
Taxifarben an weiteren Orten
Werfen wir mal einen Blick darauf, wie an anderen Orten Taxis gestylt sind.
New York
Die Stadt, die niemals schläft, ist weltweit bekannt für ihre gelben Taxis. Fast jeder kennt sie. Sogar im Wikipedia gibt es einen eigenen Eintrag über die Geschichte New Yorker Taxis oder auch Yellow Cabs genannt. Ein Wahrzeichen der Stadt.
London
Als Taxis noch Pferdekutschen waren wurden sie extra leicht gebaut, sodass sie nur von einem Pferd gezogen werden konnten. Grund dafür war das damals schon hohe Verkehrsaufkommen in London.
Londoner Taxis sind durch ihre schwarze Farbe zu identifizieren und gehören mit zum Stadtbild. Die schwarze Taxifarbe hat eine lange Tradition und hat sich bis heute durchgesetzt.
Indien
Wenn wir uns geografisch noch ein wenig weiterbewegen, finden wir in Indien ein beliebtes „Taxi“ – die Rikscha oder auch Tuk Tuk genannt. Die Karosserie ist standardmäßig grün lackiert. Eine gelbe Plane bildet das Dach der Autorikscha. Charakteristisch sind die offenen Seiten des Verkehrsmittels.
Fazit
Taxifarben sind je nach Ort unterschiedlich. Ein einheitlicher Standard hilft allerdings, Taxis als solche wahrzunehmen und zu identifizieren. Eine Folierung ist eine kostengünstige Alternative zur Lackierung, um das Taxi in Hellelfenbein zu hüllen.